Bruno Müller-Meyer

Lieblingsmotive vom Vierwaldstädtersee
27.08.-25.09.2016

Bruno Müller-Meyer (*1952) ist ein klassischer Maler, der mit dem Pinsel Porträts und Landschaften in Öl auf die Leinwand bringt. Die Alpenmalerei hat in der Schweiz eine grosse Tradition und reicht von der Romantik mit den atemberaubenden Gemälden von Alexandre Calame über die beinahe mystischen und abstrakten Landschaftsstimmungen von Ferdinand Hodler. Dieses historische Motiv hat den Künstler während dem Studium herausgefordert und nun über 40 Jahre festgehalten.

Wieso Berge und Seen malen? Und dies über eine so lange Zeitspanne? Das Motiv bietet nach wie vor seinen Reiz und ist laut Müller-Meyer im eigentlichen Sinn des Wortes «Beweggrund». Bereits als Kind brachte ihn das Matterhorn zum Malen und 1974 faszinierte ihn auf einer Reise durch Asien das Himalaya-Bergmassiv rund um den heiligen Berg Kailash. Die vertikal aufragende Kraft der Berge und die keilartigen Proportionen verlangen, von ihm erfasst zu werden. Es sind archaische Landschaften, die eine Zeitlosigkeit suggerieren, menschenleer und ohne Zivilisation gemalt. Einzig der Ort und die Lichtstimmung sind der Realität nachempfunden. Doch auch da fragt sich, wie fotorealistisch die Malerei wirklich ist.

Die Ausstellung «Lieblingsmotive vom Vierwaldstättersee» versammelt Ansichten vom See und den Bergen, nimmt verschiedene Blicke ein, von der Langensandbucht – dem Ort des Ateliers – über Meggen bis zuhinterst am Urnersee, von der sanften Landschaft bis zu den schroff aufsteigenden Felsmassen des Urirotstocks. Es sind Lieblingsmotive, die über Jahre immer wieder in neuem Licht entstanden sind, meist verkauft und nun für die Ausstellung nochmals aufgegriffen und gemalt wurden. Das wiederholte Malen ein und desselben Sujets zeugt von einem Akt der Erkenntnis, in dem Sinn als der Künstler beim Malen jeweils von neuem angetrieben wird, ein noch besseres Bild zu finden. Für die Ausstellung im Benzeholz hat Bruno Müller-Meyer bestimmte Lichtstimmungen und die Darstellung des Wassers als besondere Herausforderungen gewählt. Die über viele Jahre entstandene Verdichtung von Landschaft ist nun hier zu sehen.

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Text: Annamira Jochim
Bilder: Ralph Kühne